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OWN 2025

Was bedeutet Steward-Ownership (dt. Verantwortungseigentum) und wie kann dies umgesetzt werden? Theorie, Praxisbeispiele, Literatur und Medienbeiträge finden sich auf dieser Seite.

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Was ist die OWN?

Steward-Ownership bringt Start-ups, mittelständische Unternehmen und grosse Konzerne zusammen. Es verbindet modernes mit traditionellem Unternehmertum, und ökonomische Nachhaltigkeit mit Wirtschaftlichkeit.

Steward-Ownership ist die Bezeichnung für eine erprobte Eigentumsstruktur für Unternehmen, die seit Jahrzehnten gelebt wird, jedoch noch wenig bekannt ist. Es ist eine Alternative neben herkömmlichen Eigentumsformen und Shareholder-Value-Strukturen für Unternehmen. Steward-Ownership stellt sicher, dass Unternehmen ihren Zweck in den Fokus stellen – und nicht kurzfristiges Profitstreben.

Es bietet Startups einen Weg, ihre Sinnorientierung rechtsverbindlich abzusichern und ermöglicht mittelständischen KMU, ihre Nachfolge familienunabhängig und langfristig zu gestalten. Dies wird langfristig durch zwei Prinzipien rechtsverbindlich verankert.

«More than the design of specific products or services, what matters most is the deep design of the organisation itself.»

– Kate Raworth, Author of Doughnut Economics, University of Oxford, University of Cambridge

Unternehmen in Steward-Ownership verpflichten sich zu zwei Prinzipien

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#1 Selbstbestimmung

Die Stimmrechte und damit die Kontrolle über das Unternehmen liegen bei jenen Menschen, die mit dem Unternehmen verbunden sind und die Werte langfristig tragen – damit ist das Unternehmen selbstbestimmt. Es gibt keine automatische Vererbung der Stimmrechte und sie können nicht gehandelt werden.

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#2 Vermögensbindung

Gewinne und Vermögen dienen dem Unternehmenszweck, werden reinvestiert, zur Deckung der Kapitalkosten verwendet oder gespendet. Gewinne und Vermögen können nur limitiert entnommen werden, um Investor:innen risikoadäquat zu verzinsen, Gründer:innen fair zu kompensieren und Mitarbeitende am Erfolg zu beteiligen.

Die Stimmrechte, die Macht und Kontrolle im Unternehmen bedeuten, werden von den Gewinn- und Vermögensrechten entkoppelt.

Die Folge: Gewinne können nicht länger zu persönlichen Zwecken entnommen werden, sondern verbleiben im Unternehmen. Sie dienen dem Sinn und Zweck des Unternehmens, seinem «Purpose». Kontrolle haben diejenigen, die mit dem Unternehmen und seiner Aufgabe verbunden sind. Sie treffen Entscheidungen werteorientiert auf Basis dessen, was langfristig für die Mission des Unternehmens, dessen Entwicklung, verbundene Stakeholder und die Umwelt das Beste ist.

Steward-Ownership im Ökosystem einer zukunftsfähigen Wirtschaft

In den letzten Jahren haben sich viele Organisationen gegründet und Bewegungen geformt, die nachhaltigeres Wirtschaften, alternative Unternehmensmodelle und neue Denkansätze bieten. Prominente Beispiele sind B Corporations, die Gemeinwohlökonomie, oder eben auch Steward-Ownership. Diese unterscheiden sich teilweise in Motivation und Herangehensweise voneinander, aber können ohne Probleme kombiniert werden.

B Corps sind Unternehmen, die mit ihrem Geschäftsmodell positiv auf die Gesellschaft und Umwelt einwirken wollen. B Corps haben den transparenten Prozess der Zertifizierung durch das gemeinnützige B Lab durchlaufen.

Bei der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) wurde ein Kriterienkatalog erarbeitet, mithilfe dessen sich Unternehmen selbst evaluieren und ihr Engagement/Aufstellung in verschiedenen Bereichen überprüfen können. Das Ergebnis ist ein Gemeinwohl-Bericht.

Bei Steward-Ownership handelt es sich um eine Änderung der Eigentumsstruktur des Unternehmens, durch welche die beiden Prinzipien Selbstbestimmung und Vermögensbindung rechtsverbindlich verankert werden. Damit verändert sich die Beziehung von Macht und Kapital in diesen Unternehmen. Unternehmen sind in erster Linie keine Ware – sie sind ein Zweck. Steward-Ownership drückt damit nicht aus, ob ein Unternehmen besonders nachhaltig oder „ethisch“ agiert, sondern setzt an der rechtlichen Struktur selbst und damit der Motivation der unternehmerischen Entscheidungen an. Wenn erwirtschaftete Profite als Mittel zu diesem Zweck und nicht als Selbstzweck dienen, rückt der Grundgedanke des Unternehmens stärker in den Fokus.

«This is not woke capitalism, this is the future of business.»

– Ryan Gellert, CEO Patagonia, about their new ownership structure

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«Die Personen, die in der unternehmerischen Verantwortung stehen, sollen auch entscheiden können. Und die, die gemeinsam in Verantwortung stehen, müssen ein gutes Team sein.»

– Christian Aschwanden, CEO Felchlin von 1992-2023

«Instead of going public, we go purpose.»

– Yvon Chouinard, Founder Patagonia