Entscheider:innen benennen
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Leitfrage

Wer trifft die Entscheidung und wie?

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05-10 Minuten

Die (Mit-)gestaltung des Weges zu Steward-Ownership ist das Eine, die tatsächliche formelle Macht, diesen Schritt auch gehen zu können das Andere. Erfahre hier, was die Unterschiede sind und wieso es hilfreich ist, die Entscheider:innen klar zu benennen.

Wer entscheidet?

In die Entscheidung rund um Steward-Ownership wird häufig das ganze Team einbezogen, Mitarbeiter:innen, Familie und Freundeskreis werden befragt oder wollen gehört werden. Oft fühlt es sich dann richtig an, allerdings sollte euch und allen Beteiligten ganz klar sein: Wer trifft die Entscheidungen und wie werden diese genau getroffen? Genau wie bei den vielen Prozessen, die wir mitgestalten durften, empfehlen wir euch, dass ihr in einem Zwischenschritt klar definiert, wer die Entscheidung fällt und wer für die Gestaltung der weiteren Schritte verantwortlich ist.

Dies kann sich natürlich davon unterscheiden, wer wie stark in den Prozess der Ausgestaltung und Findung der individuellen Eigentumslösung involviert ist. Macht euch die verschiedenen Rollen und Kompetenzen bewusst, um klare Erwartungshaltungen zu setzen und den Weg bewusst zu gehen.

Die Entscheidung, Steward-Ownership rechtlich zu verankern, muss einstimmig von allen aktuellen Gesellschafter:innen getroffen werden. Die Personen mit Stimmrechten (bzw. bei Gründung diejenigen, die Stimmrechte bekommen werden) sind also die einzigen, die diese Entscheidung treffen können – und schon eine Stimme dagegen kann sie verhindern, also empfehlen wir, alle Gesellschafter:innen früh in den Prozess einzubeziehen (insb. auch Investor:innen, die Stimmrechte halten). Für den weiteren Prozess sollte klar sein, dass ihr diese Entscheidung als Unternehmer:innen trefft und die Verantwortung dafür tragt, welche es auch immer sein sollte.

Ressourcen-Check

Die Umsetzung von Steward-Ownership ist mit einem gewissen finanziellen und zeitlichen Ressourcenaufwand verbunden. Sowohl für die Begleitung (falls in Anspruch genommen), die rechtliche Unterstützung als auch für die Veto-Anteil-Haltende Entität (falls in Anspruch genommen) werden Kosten und Gebühren anfallen. Eine Gründung in Steward-Ownership wird im Normalfall länger dauern, als eine klassische Gründung; und eine Umwandlung in Steward-Ownership ist im Normalfall eher komplexer und aufwändiger. Um weiter im Prozess zu gehen, müsst ihr euch damit beschäftigen, ob ihr für den zeitlichen und finanziellen Aufwand genügend Ressourcen habt. Am meisten Zeit ist für die persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema einzuplanen.

Support und Challenge

Für den ganzen Prozess gilt: Lasst euch challengen und challenged euch auch selber! Erzählt Menschen von euren Vorstellungen, das Unternehmen in Steward-Ownership zu führen und beantwortet ihre kritischen Fragen, schaut, ob ihr euch damit wohl fühlt. Hinterfragt immer wieder, ob es für euch der richtige Weg ist. Unserer Erfahrung nach ist die Idee noch immer relativ unbekannt, sodass ihr auf viele initial skeptische Menschen treffen werdet. Das kann nerven, kann aber auch ein guter Anlass sein, die eigene Sicherheit zu trainieren oder ungeklärte Fragen zu identifizieren.

Genauso gilt natürlich: Lasst euch den ganzen Weg entlang von Vertrauenspersonen beraten, sprecht über das Thema und hört euch andere Meinungen und Perspektive an. Am Ende zählt dann aber wieder nur, ob und wie es für euch passt!

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3 Reflexionsfragen zu “Entscheider:innen benennen”
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Bist du dir darüber im Klaren, wer die rechtliche Entscheidungskompetenz für den Schritt zu Steward-Ownership hat und sind alle diese Personen im Prozess involviert?
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Gibt es weitere Menschen und Gruppen, die auf dem Weg und in der Ausgestaltung der Eigentumslösung relevant sind? Sind ihre Kompetenzen klar?
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Haben die Entscheider:innen ausreichend Zeit und Kapazität, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, um gute und informierte Entscheidungen treffen zu können?
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Zu den nächsten Schritten

Herausgeber: Purpose Schweiz

Grafiken und Illustrationen: Purpose Stiftung