Facetten der Mitbestimmung
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Leitfrage

Welche Möglichkeiten der Mitbestimmung gibt es?

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05-10 Minuten

Macht ist nicht gleich Macht - finde in der folgenden Übersicht heraus, wie sich die Mitbestimmung einzelner Personen oder Stakeholder differenzieren lässt.

Facetten der Mitbestimmung

Formale Macht ist nicht so schwarz-weiss wie es einem oft den Anschein macht. In der Gestaltung der Mitbestimmung gibt es durchaus Abstufungen, die eine individuelle Ausgestaltung der Machtverhältnisse und Mitsprache ermöglichen.

Dies kann einerseits über die Ausstattung von unterschiedlichen Arten und Umfang tatsächlicher Stimmrechte (als Anteile am Unternehmen) für einzelne Personen oder Gruppen geschehen, oder über formale Regelungen zur Mitsprache. Diese werden schlussendlich oft in separaten Reglementen oder Verträgen rechtlich abgesichert.

Ebenen

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Folgend eine Abstufung von wenig zu mehr Kontrolle im Kontext der Mitbestimmung, startend mit formalen Regelungen

1️⃣
Information

Recht, vor gewissen Entscheidungen und über bestimmte Themen informiert zu werden, z.B. Informationsrecht für Mitarbeitende, wie Entscheidungen zur Einstellung oder Abberufung der Geschäftsleitung entstanden sind.

2️⃣
Konsultation

Recht, vor gewissen Entscheidungen konsultiert zu werden, z.B. die Sicherstellung, dass Mitarbeitende vor dem Entscheid zur Gewinnverteilung angehört werden (ohne dass sie tatsächlich das Recht zur Mitentscheidung haben).

3️⃣
Zustimmung

Recht darauf, dass für gewisse Entscheidungen die Zustimmung benötigt wird, z.B. bestehenden Investor:innen das Recht geben, dass ohne ihre Zustimmung keine weiteren Finanzierungsrunden aufgenommen werden können.

4️⃣
Rote Linien

Das Vereinbaren gewisser Grenzen, nach deren Übertretung andere Machtverhältnisse und Mechanismen in Gang treten, z.B. stärkeres Involvement und Mitsprache von Investor:innen bei mittelfristig schlechter finanzielle Performance des Unternehmens.

ab hier ist die Mitbestimmung auf Ebene der Eigentumsrechte / Unternehmensanteile

5️⃣
Minderheitsrechte

Stimmrechte in der Minderheit, z.B. Sicherstellen, dass die Familie oder die Erb:innen weiterhin mit dem Unternehmen verbunden sind und Mitsprache –aber nicht zu viel Macht – haben.

6️⃣
Blockierende Minderheit

Recht darauf, gewisse eigentumsrechtliche Entscheidungen blockieren zu können, z.B. die Umsetzung des Veto-Share Modells.

7️⃣
Mehrheit der Stimmrechte

Das vereinen der Mehrheit der Stimmrechte auf einer Person oder Gruppe, z.B. Stimmrechte angesiedelt bei mehreren Personen/Stakeholder, aber klare Stimmenmehrheit bei den Gründer:innen, solange sie die unternehmerisch treibende Kraft sind.

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3 Reflexionsfragen zu “Facetten der Mitbestimmung”
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Hilft dir die Differenzierung, die Rollen verschiedener Stakeholder besser für die zukünftige Eigentumsstruktur zu gestalten?
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Welche Ebene(n) empfindest du als hilfreich und siehst du als spannend für deine eigene Umsetzung von Steward-Ownership an?
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Welche grundsätzlichen Ansprüche an die Ausgestaltung der Eigentumsstruktur kannst du aus deinen Gedanken rund um die Stakeholder bereits ableiten?
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Herausgeber: Purpose Schweiz

Grafiken und Illustrationen: Purpose Stiftung